Vergangenen Sonntag war ich beim Stammersdorfer Winzerlauf am Start. Es war wahrscheinlich eine Mischung aus Übermotivation und Selbstüberschätzung die mich irgendwann gegen Mitte der Woche dazu getrieben haben, mich für den Tag nach unserem ersten Saisonspiel (J und ich spielen, wie einige eh schon wissen, auch Fußball bei Penarol Wien) für diesen Lauf anzumelden.
Should I stay or should I go?
Sonntag Früh wurde ich dann von klein Paul und meinem Wecker aus dem viel zu kurzen Schlaf gerissen und realisierte relativ rasch wie blöd diese Idee wieder war. Mein ganzer Körper schmerzte und sträubte sich mit allen Fasern dagegen aufzustehen. Also nicht nur weil Sonntagmorgen war, vielmehr weil ich beim Fußballspiel am Vortag zusätzlich zu den 90 Minuten in der ersten Mannschaft, aufgrund der urlaubsbedingten Personalnot auch noch eine Halbzeit in der Reserve aushelfen musste. Diese Belastungen steckten mir (wen wunderts?) noch gewaltig in den Knochen. Zusätzlich hatte ich von den Spielen auf Kunstrasen bei knapp 30 Grad Außentemperatur auch noch einige Blasen an den Füßen.
Nach ein paar Minuten des Selbstbemitleidens raffte ich mich dann aber doch noch auf, verarztete meine Blasen und schmierte mich von oben bis unten mit Diana ein um den Schmerz zumindest vorübergehend zu betäuben.
Stammersdorfer Winzerlauf
Beim Stammersdorfer Winzerlauf gibt es zahlreiche verschiede Bewerbe: Kinderläufe, Nordic Walking Bewerbe, Staffellauf, Gesundheitslauf, den Doppler und den Hauptlauf. Ich habe mich dieses Mal für den Doppler entschieden, was einfach gesagt der doppelte Gesundheitslauf ist (Runde á 4,35 km). Beim Doppler ging es also 2 Runden durch die verwinkelten Gassen und entlang der Weinreben in Stammersdorf. Es ist eine wirkliche schöne und idyllische Strecke, wenn da nicht die fiesen Steigungen wären, die ca 1/3 bis die Hälfte der Strecke ausmachen. Zumindest an diesem Tag waren die Steigungen wirklich sehr hart und ich musste mich vor allem in der ersten Runde extrem überwinden nicht einfach aufzugeben.
Ergebnis
Im Ziel war ich einfach nur froh, dass es endlich vorbei war und ich durchgehalten habe. Deshalb habe ich mir auch gar keine Gedanken über meine Zeit, geschwiege denn über die Zeiten der anderen Teilnehmer, gemacht. Ich habe mir von dem Stand mit der Zielverpflegung so viel Obst und Gebäck geschnappt wie ich tragen konnte und bin dann ins schattige Zelt gesessen um völlig erschöpft vor mich hin zu mampfen.
Als dann die Siegerehrung im Zelt startete wollte ich eigentlich dem Trubel entfliehen, war aber schlicht und einfach zu kaputt um aufzustehen – somit blieb ich halt sitzen. Als ich dann plötzlich ausgerufen wurde um als 2. Platzierter aufs Podium zu kommen, war ich (vorsichtig ausgedrückt) doch recht überrascht. 😀
2. Platz in der Klasse M20 – 11. Rang Gesamtwertung – Zeit: 40:32
Somit war es im Nachhinein betrachtet doch keine ganz so blöde Idee und ich würde diesen Tag doch als gut und erfolgreich kategorisieren. 😉 Die Veranstaltung an sich war wirklich sehr gelungen und perfekt organisiert. Deshalb werde ich nächstes Jahr sicher wieder mit von der Partie sein!
T
PS: Wischt euch die Brotkrümel aus dem Bart bevor ihr auf eine Bühne geht.
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