Obwohl ich normalerweise darauf höre, was mein Körper mir sagt, befinden wir uns momentan in einem Konflikt. Auf der einen Seite steht nämlich der Schmerz, der sich bei übermäßiger Bewegung in meinem Körper bemerkbar macht und auf der anderen Seite steht die Schmerztablette, die genau diesen Schmerz unterdrückt.
Ich leide nämlich seit fast 2 Monaten an einer Schienbeinhautentzündung, die ich nicht loswerde und stehe kurz vor einem Wettkampf. Genauer gesagt: Der Wettkampf (Halbmarathon) findet morgen statt und ich bin mir nicht sicher, ob ich mir den Schmerz zu meinem besten Freund machen oder ihn mit einer Schmerztablette auf Abstand halten soll.

Schmerztabletten ja oder nein ?
Eines der umstrittensten Themen im Bereich des Ausdauersports ist mit Sicherheit der Gebrauch von Schmerztabletten. Egal ob es sich dabei um Leistungs- oder Hobbysport handelt. Jeder der so etwas betreibt, wird schon einmal mit so einer Situation Bekanntschaft gemacht haben.
„Ich werfe mir mal zur Sicherheit eine Schmerztablette vor dem Lauf ein. Dann wird das schon klappen.“
Heutzutage ist es möglich Schmerztabletten, ohne große Anstrengung, an jeder Apotheke zu kaufen. Somit ist die Hemmschwelle sie auch zu benutzen dementsprechend gering. Doch obwohl die Anschaffung so leicht ist, sollte man nicht leichtfertig mit der Einnahme umgehen. Denn gerade beim Ausdauersport kann es zu erheblichen Folgen kommen.
Zum einen kann das Medikament eine Entzündung im Magen auslösen, welche während dem Laufen alles andere als optimal ist und zum anderen greift das Schmerzmittel die Nieren an, welche mit der Dehydrierung beim Laufen sowieso schon genug Belastung haben.
Aus diesem Grund werde ich mich ohne Schmerztabletten versuchen und mir am Tag zuvor (also heute) meine Faszien massieren und am Marathon Tag meine schmerzende Stelle eincremen.
Dennoch. Um ehrlich zu sein verstehe ich es, wenn man sich dazu entschließt, sich künstliche Hilfe gegen den Schmerz zu verschaffen. Ich kenne das Gefühl, wenn man sich auf etwas vorbereitet hat und kurz vor dem Ziel etwas schief geht aber man es trotzdem durchziehen möchte. Des weiteren wird bei einmaliger Einnahme „wahrscheinlich auch nichts passieren“, wenn sonst körperlichen Probleme hervorgehen.
Dabei sollte man aber wirklich achten, dass es bei dem einen Mal bleibt und nicht zur Gewohnheit wird.

2 Comments
Valentina
6. April 2019 at 19:10Abgesehen davon, dass ich finde, dass Schmerztabletten vor einem Wettkampf ein absolutes No-Go sind, finde ich, dass man vor allem auf seinen Körper hören soll: wenn man Schmerzen hat und nicht mal 5Km ohne Probleme laufen kann, ist halt die Frage, ob das jetzt wirklich die beste Idee ist, 21Km durchzudrücken. Da geht’s nicht um „ein Mal ist kein Mal“ – sondern darum, mehr Schmerzen in Zukunft zu verhindern. Denn die akkumulieren sich normalerweise. Der nächste VCM kommt bestimmt und ich würde in deinem Fall lieber einmal aussetzen als weitere Schmerzen zu riskieren… das ist es wirklich nicht wert, auch wenn ein DNS natürlich ärgerlich ist. Alles Gute! 🙂
J
9. April 2019 at 20:05Hey Valentina!
Ja, da bin ich absolut deiner Meinung, dass man auf seinen Körper hören sollte.
Ich habe mich dieses mal aber dennoch für eine Teilnahme entschieden und muss sagen, dass es relativ gut gegangen ist. Die Zeit war zwar deutlich über meinem Plan aber es hat schlussendlich gut gepasst. 🙂