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Red Bull 400

18. Juli 2016
Redbull400
Lesedauer 4 Minuten

Vor ungefähr einer Woche kam plötzlich der Anruf von meinem kleinen Bruder Simon der mit den folgenden Worten startete: „He ich hab was für dich klar gemacht!“. Er sagte er wurde eingeladen beim Red Bull 400 in Tittisee-Neustadt fürs Under Armour Team an den Start zu gehen, und er hätte für mich auch noch einen Startplatz organisiert. So weit so gut. Da wusste ich (m24 unbekümmert und naiv :D) noch nicht wo er mich da hineingezogen hat. Zu seiner Verteidigung muss ich allerdings erwähnen, dass er zu diesem Zeitpunkt selber noch nicht wusste was für ein Lauf es genau ist. In den Tagen darauf informierten wir uns dann mal über das Event und allmählich wurde uns bewusst worauf wir uns eingelassen hatten…

Red Bull 400

400 Meter zu Laufen klingt an und für sich ja nicht gerade nach einer großen Herausforderung, oder? Wenn man aber dazu sagt, dass es diese Distanz bergauf mit einem Höhenunterschied von 150 Meter zu bewältigen gilt, sieht die Sache natürlich schon ganz anders aus. Red Bull verspricht bei den Veranstaltungsinfos ein Rennen, dass die Muskeln und Lungen an die Grenzen ihrer Belastung bringt. Und wirbt mit dem Slogan „die härtesten 400 Meter deines Lebens“.

Als Strecke für diese Läufe dienen Skisprungschanzen, wo von ganz unten vom Auslauf, bis ganz nach oben zum „Starthaus“ gelaufen (oder eher geklettert) werden muss. Diese Events gibt es schon seit mehreren Jahren und es werden immer mehr. 2016 findet das Event bereits an 9 verschiedenen Orten in 9 verschieden Ländern statt. (Kasachstan, Finnland, Deutschland, Kanada, Österreich, Tschechien, Slowenien, USA und Türkei)Redbull400Goodies
Wie bereits erwähnt wurde mein Bruder von Under Armour zum Event eingeladen. Und als Under Armour Athlet (und auch als Begleitung eines UA Athleten ;)) muss man natürlich dementsprechend gekleidet sein. Deshalb wurden wir vor dem Start erst mal von Kopf bis Fuß in passende Kleidung gesteckt. Neben Shirt, Hose und Schuhen gab es, wie auch für jeden „normalen“ Teilnehmer, das Starterbag von Redbull, welches ebenfalls noch ein UA Shirt und einen UA Rucksack enthielt. Diese ganzen Geschenke haben die Qualen zumindest ein bisschen gelindert. 😉

Der Lauf

Als wir vor Ort die Strecke zum ersten Mal live begutachten konnten, wurde uns endgültig klar, dass uns eine extreme Challenge bevorsteht. Es ist wirklich unglaublich steil und leider kann man es auf Bildern nicht annähernd so festhalten wie es in der Realität ist. Simon war im 5. Vorlauf eingeteilt, ich im 6., somit konnte ich mir zunächst noch seine Performance ansehen bevor es auch für mich ans Eingemachte ging.

Dadurch, dass mein Bruder nach ca. 250m (soweit sieht man vom Start bis nach oben) noch immer in Führung lag, war der Druck bei mir natürlich nicht gerade kleiner geworden. Und mit diesem Druck ging ich an den Start und wollte von Beginn weg Gas geben. Was auch erstaunlich gut klappte – vorerst… Ich führte, wie schon mein Bruder vor mir, meinen Lauf an. Allerdings nur bis ca. Meter 180. Dann zollte ich, der in diesem Teil extremen Steigung, Tribut und musste zurückrudern. Ich schleppte mich auf allen Vieren über den Steilhang und konnte mich dann endlich wieder kurz aufrichten. Da merkte ich, dass ich gefühlt einen Puls von 300 hatte. Ich taumelte über die Rampe zum Schanzentisch hinauf und hoffte nur noch, dass es endlich vorbei geht. Doch diese letzten ca. 120 Meter die Schanze hinauf, waren das aller härteste was ich jemals gemacht habe! Ich weiß nicht mehr genau wie ich schlußendlich hinauf ins Ziel gekommen bin, aber ich weiß definitv, dass es höllisch war! Es fällt mir wirklich schwer meinen Zustand im Ziel in Worte zu fassen, deshalb habe ich mich entschieden stattdessen ein Bild einzufügen. Redbull400

Vergleichsweise ging es mir mit einer extrem brennenden Lunge (heute, 3 Tage später huste ich immer noch) und leichtem Schwindel aber noch gut. Das gesamte Zielgelände glich eher einem Lazaret, und die Rettungskräfte vor Ort waren im Dauereinsatz. Auch mein Bruder verbrachte ein Weilchen im Rettungszelt und entging dem Tod (laut eigener Aussage) nur knapp. 😀

Ergebnis

Wir haben es beide (Gottseidank!!!) nicht ins Finale geschafft. Ein zweites Mal diesen Hang hinauf wäre für uns an diesem Tag definitv nicht möglich gewesen. Trotzdem sind wir beide sehr stolz, dass wir es mit einer einigermaßen annehmbaren Zeit ins Ziel geschafft haben. Simi röchelte in 6:45 min ins Ziel und ich brauchte 7:25 min. Zum Vergleich: Der Profi Bergläufer und 10-fachen Red Bull 400 Gewinner Ahmet Arslan knackte im Finale den Streckenrekord und kam in 3:40 min ins Ziel. Redbull400

Fazit

Es war ein wirklich geniales Event! Alles perfekt organisiert und auch das Rahmenprogramm war super. Ich empfehle jedem der einmal an seine Grenzen gehen möchte eine Teilnahme an einem Event der Redbull400-Serie. Allerdings würde ich euch empfehlen im Vorfeld gezielt auf diese Belastung zu trainieren, denn der Zustand vieler Teilnehmer (inklusive mir und Simon) im Ziel war definitv nicht gerade gesundheitsfördernd.

Mittlerweile ist auch das Video vom Event auf Simis Youtube Channel online! 😉

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