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LIFE

Ökologischer Fußabdruck – Tipps für den Lebensmitteleinkauf

6. Oktober 2019
Ökologischer Fußabdruck - Tipps für den Lebensmitteleinkauf
Lesedauer 4 Minuten

Keine andere Spezies vermag es so oft einen Fehler zu wiederholen, seine Blicke abzuwenden, seine Ohren zu verschließen und seinen Mund mit unüberlegten Lauten zu füllen als der Mensch. Ein Paradebeispiel der Evolution eben.

Doch trotz all diesen negativen Eigenschaften, haben wir Menschen dennoch ein paar ganz besondere Gaben. Wir sind nämlich wissbegierig, interessiert und emphatisch. Vor allem was unsere Umwelt betrifft. Auch wenn es manchmal den Anschein vermag, dass nichts geschieht und erst eine Jugendliche den Alten die Augen öffnen muss, ist der Großteil der Bevölkerung der Zustand unserer Erde bewusst und auch gewillt dagegen etwas zu unternehmen.

Dabei ist auch jede Kleinigkeit wichtig und kein Aufwand zu groß. Das betrifft dabei nicht nur die berühmten oder reichen Menschen mit Einfluss, sondern fängt mit banalen Sachen wie mit dem Lebensmitteleinkauf einer einzelnen Person an.

Vermeide den Kauf von Sackerl

Schon klar, manchmal kommt man am Kauf eines Sackerls einfach nicht vorbei, da man entweder eines von den eigenen 4365 Sackerl zuhause vergessen hat, gerade spontan im Lebensmittelgeschäft steht oder das Sackerl selbst zu groß ist, um es immer bei sich zu tragen.

Doch bevor man jetzt ständig ein neues Sackerl kauft, sollte man sich lieber eine gute und günstige Alternative überlegen. Genauso eine Alternative wäre nämlich ein Faltsackerl. Dieses kleine Ding ist wirklich super und man kann es immer und überall mitnehmen. Da man es auf Fingerhutgröße zusammenfalten kann, passt es auch überall hinein.

Und falls ihr dieses Faltsackerl nicht besorgt, kauft im Laden wenigstens das Papiersackerl ein. In diesem sammelt ihr dann euren anfallenden Papiermüll aus eurem Haushalt ein. So könnt ihr euch zumindest ein paar Karma-Punkte von der Mülltrennung abholen.

Regionales/Saisonales/Bio- Obst und Gemüse

Kurz Vorweg zur Information. Nicht mehr regional ist das Produkt, wenn es so weit weg wächst, sodass es unreif geerntet werden muss. Saisonal wird mit der Erntezeit und dem Saisonkalender genau beschrieben. Und Bio-Produkte sind Produkte, die aus Biologischer Landwirtschaft, nach gesetzlich definierten Richtlinien und nach klarer Regel gekennzeichnet sind.

Wir leben in einer Zeit, in der man das ganze Jahr über, ein unfassbar großes Sortiment an leckerem Obst, nahrhaften Gemüse und stärkendem Superfood an jeder Ecke kaufen kann. Genial, oder? Ähm… Nö… Alles andere als genial. Denn ein großer Teil von Obst, Gemüse und Superfood wird importiert (hoher CO2-Ausstoß), ist von Pestiziden befallen, verursacht hohen Energieaufwand beim Lagern und sowieso steckt hinter dem letztgenannten Produkt nur eine wohl überlegte Marketingfalle.

Wer sich also ernsthaft eco-friendly und gesund ernähren möchte, muss kein fancy Produkt aus Mexiko, Afrika oder Sibratsgfäll (ein Dorf in Vorarlberg – ziemlich am Arsch der Welt) einshippern, fliegen oder fahren lassen, sondern einfach nur zu unseren Saisonalen/Regionalen/Bio Gemüse- und Obstsorten greifen.

Ökologischer Fußabdruck - Tipps für den Lebensmitteleinkauf
Saisonkalender Gemüse/Obst

Achte auf unnötige Verpackung

Im Internet kursieren echt Bilder, auf denen eine GESCHÄLTE Orange in eine Plastikbox verpackt wurde. Ich meine, was ist nur mit der Menschheit los, dass sie eine von der Natur aus perfekt geplante Verpackung wegschmeißt und die Frucht in ein schwer verrottendes Material gibt?

Darum, mache nicht denselben Fehler und achte auf unnötig verpackte Lebensmittel. Nimm zum Beispiel beim abwiegen für Obst oder Gemüse nicht die vorgesehenen Kunstoffsackerl, sondern dein eigenes Stoffsackerl oder gib das Pickerl direkt auf das Produkt. Für Lebensmittel aus der Feinkost gibt es in einigen Lebensmittelgeschäften (Billa und Spar zum Beispiel) die Möglichkeit alles in deine eigens mitgebrachte Mehrweg-Box zu packen.

Verschwende keine Lebensmittel

Was mein Blut absolut zum Kochen bringt ist, wenn jemand Lebensmittel verschwendet. Es gibt kaum etwas unnötigeres! Das gilt sowohl beim Essen als auch beim Einkaufen.

Deshalb achtet beim Einkaufen auf den Unterschied vom Verbrauchsdatum und Mindesthaltbarkeitsdatum. Beide Kennzeichnen zwar Lebensmittel, aber bedeuten unterschiedliche Dinge. Das Verbrauchsdatum kennzeichnet Lebensmittel wie Fisch, Fleisch oder Schalentiere und sagt: „Zu verbrauchen bis…“. Nach Ablauf von diesem Datum, sollte man das Lebensmittel nicht mehr konsumieren (außer es wurde im Tiefkühler eingefroren). Das Mindesthaltbarkeitsdatum sagt hingegen: „Mindestens haltbar bis…“ und bedeutet, dass das Lebensmittel auch nach Ablauf des Datums konsumiert werden kann.

Ein anderer Weg der Lebensmittel Verschwendung entgegenzuwirken ist, übrig gebliebenes Essen zu teilen. Dies ist mit dem Konzept des „Foodsharings“ oder mit „Too good to go“ möglich. Schaut euch diese Seiten mal an. Richtig coole Ideen.

Halte deinen Fleischkonsum auf ein Minimum

Fakt ist, dass der durchschnittliche Österreicher über 1 kg Fleisch in der Woche konsumiert. Um diesen Mengen gerecht zu werden, muss die industrielle Nutztierhaltung immer weiter erhöht werden. Dies führt aber zweifelsohne zu weiterer Abholzung von Wäldern und Umwandelung von Landflächen (für die Tierhaltung und dem Anbau von Futtermittel. Wobei auch einiges an Futtermittel importiert wird – hoher CO2-Außstoß). Diese Vorgehensweise und die damit verbundenen Prozesse führen schlussendlich in Summe, zu einem der Hauptverursacher der globalen Erwärmung(!).

Es ist es daher äußerst notwendig seinen eigenen Fleischkonsum zu reduzieren oder gar ganz wegzulassen. Somit wäre es nicht nur eine moralische Entscheidung, kein- bzw. weniger Fleisch zu essen, sondern auch eine ökologische.

Falls es aber ohne Fleisch gar nicht geht, ist eine Menge (aus wissenschaftlicher Sicht) von Maximal 300 Gramm Fleisch pro Woche „akzeptabel“.

Achte auf deinen Einkaufsweg

Zum Schluss spielt auch dein „Wie“ eine große Rolle. Auch wenn man seinen Einkauf so ökologisch wie möglich gestaltet hat, bringt das alles nichts, wenn man ein Auto, Helikopter oder anderen CO2-Versäuchte Transportmittel benutzt.

Wechsle daher auf dein Fahrrad (nur mit Helm), nimm die Straßenbahn oder benutze deine Füße, um den Vorsprung deines ökologischen Fußabdrucks ja nicht zu verspielen

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