Was macht für euch eine gute Geschichte aus? Ist es das Happy End oder die Spannung die das Blut zum Überkochen bringt? Der Humor, der euch kaum auf dem Sessel sitzen oder die Tragik, die euch noch Tagelang mit der Geschichte beschäftigen lässt?
Meiner Meinung nach ist das Wichtigste einer Geschichte der erste Satz. Die ersten paar Wörter, die mir schon alles erzählen und dennoch so viel offen lassen. Das erste Kennenlernen, dass den Zuhörer von Anfang an fesselt und schon ab der ersten Sekunde Interesse, Spannung und Neugierde aufbauen soll. Wie bei Tinder – der erste Blick zählt (nicht das ich jemals getindert hätte). Meine Geschichten beginnen meistens mit den Worten: „Ich habe nicht großartig darüber nachgedacht.“
Das soll aber nicht heißen, dass ich mich blindlings in jedes Verderben stürtze oder nicht über meine Entscheidungen nachdenke. Es bedeutet einfach, dass ich ein absoluter Bauchgefühl-Mensch bin. Ich bin deshalb zwar schon das ein oder andere Mal auf die Nase gefallen aber im Gegenzug habe ich genau aus diesem Grund auch so viel tolle Dinge erleben dürfen. Ohne diese intuitiven Entscheidungen wäre ich nie nach Wien gezogen, hätte Fitnap nicht gegründet, wäre nie einen Marathon gelaufen und hätte mich nie für einen weiteren Marathon in diesem Jahr angemeldet. Ja, ihr habt richtig gelesen. Mein Bauch sagt: „Komm, lauf noch einen Marathon!“.
Am 8.10. ist es wieder soweit. T und ich reisen in unsere Heimat nach Vorarlberg, um am 11. Sparkasse 3-Länder-Marathon am Bodensee teilzunehmen und unsere jeweiligen Bestzeiten zu verbessern. T versucht dort beim Halbmarathon seine Zeit von 1:48:07 Minuten zu schlagen und ich nehme mir den Marathon und die Zeit 4:03:14 Minuten zur Brust.
3-Länder-Marathon
Der 3-Länder Marathon ist etwas ganz Besonderes. Neben seiner unglaublichen Kulisse und der wunderschönen Strecke, welche 60% am Bodensee entlang führt, verlaufen die 42,195 Kilometer auch durch drei verschiedene Länder. Gestartet wird dabei in Deutschland auf der Insel Lindau. Anschließend geht es weiter Richtung Österreich, Schweiz und schließlich wieder zurück ins „Ländle“ nach Österreich und von dort in das Ziel.
Wäre da nicht die unglaubliche Strecke, welche uns unter anderem zum Mitlaufen bewogen hat, gibt es noch die Tatsache, dass wir quasi in unserem Wohnzimmer laufen werden. Die Strecke verläuft nämlich genau an den Orten vorbei, an denen wir unsere Kindheit verbracht haben. Dort lernten wir Freunde fürs Leben kennen, hatten unseren ersten Kuss mit der ersten Freundin, hatten zum ersten Mal einen Rausch und von dort startete unsere Reise nach Wien. Der Lauf ist also wie eine Zeitreise durch unser bisheriges Leben und genau das macht diesen für uns auch so spannend.
Ich habe zwar immer gesagt, dass ich schon noch gerne einen weiteren Marathon laufen würde, dabei hatte ich aber eine Zeitspanne von zwei oder drei Jahren im Kopf. Nicht von 18 Wochen. Nichtsdestotrotz hilft alles jammern nichts, denn ähnlich wie beim vorherigen Marathon gilt der Grundsatz: „Die Anmeldung ist schon durch“.
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